Angela Piekoschowski
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen
 

 
                          

Patienteninformation zum Thema Depressionen

Sind Sie einfach nur traurig oder bereits depressiv?

Jeder kennt Phasen, in denen man traurig und niedergeschlagen ist. Diese Phasen wechseln sich im Normalfall mit den Hochphasen des Glücks ab.

Aber wann wird aus Trauer und Niedergeschlagenheit eine Depression?

Wie erkennt man diese?

Zunächst ein paar grundlegende Fakten:

  • Depressionen sind keine Seltenheit, etwa 16 - 20 von 100 Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens daran.
  • Anzeichen sind unter anderem eine gedrückte/depressive Stimmung, Antriebsschwäche und leichte Ermüdbarkeit,  Interessenverlust und Freudlosigkeit. Auch frühmorgentliches Erwachen kann ein Signal sein.
  • Depressionen sind meist gut behandelbar. Die wesentlichen Möglichkeiten sind Psychotherapie und in schwereren Fällen auch der Einsatz von Antidepressiva. Die medikamentöse Behandlung kann selbstverständlich nur durch einen Arzt erfolgen.

Sofern zwei der drei o.g. Anzeichen länger als zwei Wochen bestehen, kann dies auf eine Depression hinweisen.

Außerdem können weitere Beschwerden auftreten:

- verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

- vermindertes Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl

- Schlafstörungen

- Appetitlosigkeit

- Ängste um die eigene Zukunft

- Schuldgefühle

- Magenschmerzen, allg. Schmerzen, Schwindel, Luftnot u.s.w.

und nicht zuletzt Gedanken oder sogar Versuche, sich selbst zu töten.

Wenn eine Behandlung erforderlich ist:

Ich befrage Sie ausführlich zu den Krankheitszeichen, ggf. erhalten Sie entsprechende Fragebögen dazu. Ein offenes Gespräch ist wichtig, um herauszufinden, ob Sie möglicherweise an einer Depression leiden und wie stark diese ausgeprägt ist. Auch evtl. körperliche Beschwerden müssen sorgsam abgeklärt werden, hierzu sind ggf. weitere medizinische Untersuchungen bei einem Arzt erforderlich, auch um andere Erkrankungen auzuschließen.

Welche Schweregrade gibt es?

  •  leichte Depression

Bei dieser Form kann man zunächst abwarten, ob sich die Beschwerden von allein bessern. Gelingt dies nicht, kommt eine Psychotherapie in Betracht. Antidepressiva (nur ärztlich verordnet) kommen hier i.d.R. noch nicht zum Einsatz.

  • mittelschwere Depression

In diesem Fall wird entweder direkt eine Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung vom Arzt eingeleitet.

  • schwere Depression

Hier sind Medikamente und eine Psychotherapie angezeigt.

Was können Sie selbst tun?

  •  Scheuen Sie sich nicht, entsprechende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Depression ist eine Erkrankung und dessen muss sich niemand schämen.
  • Bringen Sie ggf. eine vertraute Person mit zum Erstgespräch. Die Beschreibung Ihrer Stimmungen durch diese Person kann hilfreich sein und die Diagnostik erleichtern.
  • Bedenken Sie, dass eine Therapie eine gewisse Zeit braucht und es  i.d.R. erst nach zwei bis vier Wochen zu einer Besserung kommt.
  • Sport und regelmäßige Bewegung unterstützen die Therapie. Hier ist es ausreichend, sich zunächst kleine Ziele zu setzen. Das kann ein Spaziergang an der frischen Luft oder eine kleine Fahrradtour sein. Was immer Sie mögen.
  • Soziale Kontakte - wie z.B. ein Anruf bei Freunden, Verabredungen zum Essen oder auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe können ebenfalls zum Erfolg einer Therapie beitragen.
  • Nehmen Sie Hilfs- und Gesprächsangebote von Ihrer Familie und von Freunden an, damit Sie Krisensituationen gut meistern können. Dies kann z.B. die Vereinbarung sein, in einer aktuen Krise jederzeit einen bestimmten Ansprechpartner anrufen zu können.


Quelle: Ärzte Zeitung vom 12.08.2019 zum Thema Depressionen...

Amerikanische Forscher von der Universität Augusta im US-Staat Georgia haben kürzlich depressive Störungen mit der Schlafapnoe-Erkrankung in Zusammenhang gebracht. Die Forscher empfehlen, wenn Patienten nicht auf die medikamentöse Therapie ansprechen, den Patienten ins Schlaflabor zu schicken. Natürlich sollten zuvor auch organische Erkrankungen wie z.B. eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder eine koronare Herzerkrankung etc. ausgeschlossen werden. Die Forscher haben festgestellt, dass ca. 14% der Patienten mit einer Major-Depression an einer bisher nicht diagnostizierten Schlafapnoe litten.

Quelle: Ärzteblatt vom 13.08.2019 Depressionen werden zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen festgestellt...

Der NDR berichtete über die Hochrechnung einer Krankenkasse. Diese stellte fest, dass sich die Zahl der Betroffenen zwischen 2005 und 2017 mehr als verdoppelt habe. Insbesondere Mädchen erhielten die Diagnose "Depression".

Die Gründe seien vielfältig, aber oft gehe die Erkrankung auf zu viel Druck seitens der Schule oder der Familie zurück. Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich diesem Druck nicht mehr gewachsen.

Meine Gedanken dazu:

Wir sollten alle aufmerksam werden, wenn bereits Grundschulkinder sich selbst als Versager wahrnehmen, weil sie möglicherweise den Übergang auf das Gymnasium nicht schaffen. Hier sind die Eltern, aber auch die Lehrer gefragt, wenn es darum geht, die Kinder in ihrem Selbstwert zu stärken und das zu fördern, was die Kinder gern tun und besonders gut können.

Jedes Kind hat das Recht, ohne Druck aufzuwachsen, seinen eigenen Weg zu finden. Eltern geben im Idealfall Halt und Raum, dass sich ein Kind frei entfalten und seinen Weg finden kann.

Neulich sah ich eine kleine Karrikatur in einer Zeitung.

Das Bild zeigte zwei kleine Jungen, die in der Schule saßen. Der eine fragte den anderen:" Wirst Du auch von Deinen Eltern groß gezogen?" Worauf der andere in seinen Apfel biss und nachdenklich sagte:" Nein, ich darf so wachsen..."

Erst musste ich lachen, aber dann hat mich das sehr nachdenklich gemacht. Und ich stellte mir bildlich vor, wie der erste Junge GROSS GEZOGEN wird und ständig unter Stress gerät, während der andere liebevoll begleitet groß werden und wachsen darf.

Wer von beiden wird später von einer glücklichen Kindheit erzählen?

Wer von beiden hat die größere Chance, ohne seelische Probleme aufzuwachsen?

Hier finden Sie weitere hilfreiche Informationen zur seelischen Gesundheit von Kindern:

https://seelisch-gesund-aufwachsen.de/