Angela Piekoschowski
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen
 

 
                          

Demenz

Til Schweiger hat in seiner Tragikomödie "Honig im Kopf" treffend beschrieben, was für Betroffene und deren Familien unter Umständen bereits seit Jahren anstrengender Alltag ist. 

Es wird vermutet, dass sich die Zahl der Erkrankten bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird. Menschen mit Demenz nehmen sehr sensibel wahr, wie man mit ihnen umgeht. Demenz hat auch nicht nur eine medizinische Komponente, sondern betrifft so nach und nach alle Lebensbereiche und jedes Familienmitglied. 

Die Landesinitiative Demenz-Service Nordrhein-Westfalen (DSZ) kümmert sich unter anderem um die medizinische Versorgung und um die Verbesserung der Pflegesituation. Bochum gehört mit den Städten Herne, Gelsenkirchen, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Kreis Recklingausen zur DSZ-Region-Ruhr.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Dachorganisation unter:

http://www.demenz-service-nrw 

Demenz oder nur vergesslich?

Jeder kennt die Situation.... Habe ich die Tür abgeschlossen - Ist der Herd noch an - wo ist mein Schlüssel...

Viele fragen sich dann bereits, ob dies die ersten Anzeichen einer Demenz sind. Dieser Gedanke kann Angst machen. Aber oft handelt es sich nicht um die befürchtete Demenz, sondern schlicht um "Schusseligkeit".

Wenn wir älter werden, vergessen wir auch schon mal etwas und wir werden einfach etwas langsamer. Grundsätzlich erst einmal kein Grund, sich deshalb Sorgen zu machen.

Wann ist es Demenz?

... wenn nicht nur das Gedächtnis nachlässt, sondern auch andere Fähigkeiten und wir dadurch in der Bewältigung unseres Alltags beeinträchtigt sind. Bei dem Vorliegen einer Demenz vergessen wir, was wir vor Kurzem gemacht haben, was oder ob wir gegessen haben, wir verlieren die Orientierung und verlaufen uns. Die Demenz kann sich auch durch Sprachprobleme bemerkbar machen, es fallen uns einfache Worte nicht mehr ein. und wir können einer Unterhaltung nicht mehr folgen. Auch unser Verhalten kann sich ändern, wir werden ängstlich, haben plötzlich Wutausbrüche, keinen Antrieb mehr und ziehen uns immer mehr von allem zurück.

Kann die Demenz beeinflusst werden?

Einige Faktoren begünstigen die Entstehung der Demenz, wie z.B. Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes oder auch Alkohol und Nikotin.

Ein aktives Leben kann dazu beitragen, der Krankheit vorzubeugen, wie z.B. ausreichende Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und vor allem geistige Aktivitäten. Lesen, Musizieren, Singen, Kontakte mit anderen Menschen u.v.m.

Wie erkennt man eine Demenz?

Ihr behandelnder Arzt wird in einem Gespräch verschiedene Fragen mit Ihnen erörtern und ggf. auch einige Demenztests und Gedächtnisuntersuchungen mit Ihnen durchführen. Damit lassen sich Ihre geistigen Fähigkeiten und der Stand der Erkrankung feststellen. Auch eine körperliche- sowie eine Laboruntersuchung sind erforderlich. In manchen Fällen wird auch eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt, sofern der Verdacht auf eine andere Erkrankung vorliegt.

Gibt es Medikamente, die vorbeugen oder heilen?

Vorbeugen mit Medikamenten ist noch nicht möglich!

Die meisten Demenzformen sind noch nicht heilbar. Einige Medikamente können lediglich das Fortschreiten hinauszögern. Den Einsatz von Medikamenten entscheidet der behandelnde Arzt.

Alzheimer

Bei dieser Erkrankung werden Medikamente eingesetzt, die die nachlassende Gedächtnisleistung verzögern.

Es handelt sich um sog. Acetylcholinesterase-Hemmer oder Memantin.

Vaskuläre Demenz

Die Ursache für diese Form der Demenz sind Durchblutungsstörungen, die aufgrund eines Bluthochdrucks oder zu hoher Blutfette bestehen. Gegen diese Art der Demenz gibt es derzeit kein Mittel mit nachgewiesener Wirkung.

Was kann zur Unterstützung getan werden?

Alles, was das Gedächtnis fördert und bei der Alltagsbewältigung hilft:

  • körperliche Aktivität (z.B. Rehasport durch Arzt verordnet)
  • Ergotherapie (Verordnung durch den Arzt)
  • kognitive Stimulation (Gedächtnistraining)
  • Aromatherapie
  • Musik hören, Singen, Instrument spielen

und sonst?

  • technische Hilfen wie z.B. eine Herdsicherung, ein GPS-Ortungsgerät
  • Unterstützung durch Sozialdienste, Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen
  • überdenken Sie rechtzeitig, ob sie eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht treffen wollen, für den Fall, dass Sie in Zukunft nicht mehr selbst entscheiden können

Miteinander, Füreinander, Gemeinsam