Angela Piekoschowski
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen
 

 
                          

Nachfolgend einige Informationen zur Aktion unseres Berufsverbandes zu den Diffamierungen einiger Gruppierungen gegen den Berufsstand der Heilpraktiker und der Heilpraktiker für Psychotherapie (2019)

Heilpraktiker für Psychotherapie: Warum sie für die psychotherapeutische Versorgung unentbehrlich sind.

Heilpraktiker/innen für Psychotherapie führen ihre Praxen oft bereits seit Jahren erfolgreich. Wir sind entsetzt von der aktuellen Kampagne gegen die Heilpraktiker für Psychotherapie und den gesamten Berufsstand, die Sie sicher auch mitbekommen haben. Ein sogenannter „Münsteraner Kreis“ hat Angriffe gegen die Heilpraktiker in Deutschland losgetreten, die derart unsachlich sind, dass man sie ignorieren könnte, wenn sie nicht von vielen Medien (Süddeutsche Zeitung, Stern, Spiegel etc.) unkritisch aufgenommen worden wären und so eine weite Verbreitung gefunden hätten. Auf diesen Zug sind leider auch einige Fernsehsender mit nachweislich schlechter Recherche aufgesprungen.
Deshalb haben wir Sorge, dass ein völlig verzerrtes Bild vom Beruf und der konkreten Tätigkeit der naturheilkundlich und der psychotherapeutisch tätigen Heilpraktiker auch bei Ihnen angekommen sein könnte. Dieses Zerrbild wurde sowohl von den 17 selbsternannten Experten benutzt wie auch von der Bundespsychotherapeutenkammer, die sich dem „Memorandum“ angeschlossen hat, um jetzt im Wahlkampf die Abschaffung des Heilpraktikers und Heilpraktikers für Psychotherapie zu fordern. Wir möchten Sie dagegen sachlich informieren, welche Rolle wir in der psychotherapeutischen Versorgung der deutschen Bevölkerung tatsächlich spielen.

Ich bin Mitglied im „Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater“ (VFP e.V.), der mit über 10.000 Mitgliedern größten Vereinigung für die Freie Psychotherapie in Deutschland. Er vertritt seit 1990 die berufsständischen Interessen der „Psychologischen Berater“, die außerhalb der Heilkunde unterstützend und begleitend bei aktuellen Lebenskonflikten und Lebenskrisen tätig sind, wie auch der „Heilpraktiker für Psychotherapie“, die nach ihrer erfolgreich bestandenen Überprüfung vor dem Gesundheitsamt die staatliche Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz haben, auch Menschen mit seelischen Störungen und Erkrankungen zu behandeln.

Teil der schriftlichen und mündlichen Prüfungen in allen Bundesländern sind nicht nur fundierte Kenntnisse in Klinischer Psychologie und Psychopathologie, Rechts- und Berufskunde usw. sondern auch „die Fähigkeit, Patienten entsprechend den gestellten Diagnosen psychotherapeutisch zu behandeln“ – wie es in den Prüfungsrichtlinien heißt. Schon insofern sind die Unterstellungen der Bundespsychotherapeutenkammer, wir seien für unseren Beruf nicht ausreichend qualifiziert, schlicht falsch.

Seitdem das Bundesverwaltungsgericht 1993 diese Möglichkeit eines nur sektoral tätigen Heilpraktikers geschaffen hat, nehmen außer mir rund weitere 10.000 Kolleginnen und Kollegen aktiv und bundesweit an der psychotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung teil. Wir füllen mit unseren Freien Praxen, die in erster Linie von Selbstzahlern in Anspruch genommen werden, die Lücke, die in der psychotherapeutischen Versorgung auch nach der Neuregelung der Psychotherapierichtlinien vom 01.04.2017 immer noch besteht.

Wir hören tagtäglich von bei uns anfragenden Patienten: An den Wartezeiten von 4 - 6 Monaten auf einen freien Therapieplatz bei einem vertragsärztlich zugelassenen ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten hat sich defakto nichts geändert! Die seit April 2019 den kassenfinanzierten Kollegen verpflichtend gemachten offenen Sprechstunden in der Praxis schaffen Raum für einige Erstgespräche pro Woche. Danach müssen die Patienten wiederum monatelang auf den Beginn der „eigentlichen“ Therapie warten, weil die Psychotherapeuten pro Woche ja weniger reguläre Therapiesitzungen anbieten können.

Hier stellen wir „Heilpraktiker für Psychotherapie“ eine echte und wertvolle Ergänzung dar, weil wir meist keine langen Wartezeiten haben, sondern schnell helfen können.

Würde unser Beruf tatsächlich abgeschafft, würden hunderttausende Patienten die Therapeuten ihres Vertrauens verlieren, würden sie wieder zurückrutschen in die Warteschlangen der GKV - Therapeuten. Zudem verlören mindestens 10.000 Kollegen ihre Existenz, die sie sich in den letzten Jahrzehnten als Freiberufler selbständig und erfolgreich aufgebaut haben – sowie gleichfalls die von ihnen angestellten Hilfskräfte. All das kann nicht im Sinne der Gesellschaft und des Staates sein.       

Lassen Sie sich von solcher Stimmungsmache gegen die Heilpraktiker für Psychotherapie nicht einfangen, sondern machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Informationen erhalten Sie auch über die Verbands-Homepage www.vfp.de und über die Verbandszeitschrift „Freie Psychotherapie“, die Sie kostenfrei bei der Geschäftstelle anfordern können: info@vfp.de