Patienteninformation zum Thema Depressionen
Sind Sie einfach nur traurig oder bereits depressiv?
Jeder kennt Phasen, in denen man traurig und niedergeschlagen ist. Diese Phasen wechseln sich im Normalfall mit den Hochphasen des Glücks ab.
Aber wann wird aus Trauer und Niedergeschlagenheit eine Depression?
Wie erkennt man diese?
Zunächst ein paar grundlegende Fakten:
Sofern zwei der drei o.g. Anzeichen länger als zwei Wochen bestehen, kann dies auf eine Depression hinweisen.
Außerdem können weitere Beschwerden auftreten:
- verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- vermindertes Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
- Ängste um die eigene Zukunft
- Schuldgefühle
- Magenschmerzen, allg. Schmerzen, Schwindel, Luftnot u.s.w.
und nicht zuletzt Gedanken oder sogar Versuche, sich selbst zu töten.
Wenn eine Behandlung erforderlich ist:
Ich befrage Sie ausführlich zu den Krankheitszeichen, ggf. erhalten Sie entsprechende Fragebögen dazu. Ein offenes Gespräch ist wichtig, um herauszufinden, ob Sie möglicherweise an einer Depression leiden und wie stark diese ausgeprägt ist. Auch evtl. körperliche Beschwerden müssen sorgsam abgeklärt werden, hierzu sind ggf. weitere medizinische Untersuchungen bei einem Arzt erforderlich, auch um andere Erkrankungen auzuschließen.
Welche Schweregrade gibt es?
Bei dieser Form kann man zunächst abwarten, ob sich die Beschwerden von allein bessern. Gelingt dies nicht, kommt eine Psychotherapie in Betracht. Antidepressiva (nur ärztlich verordnet) kommen hier i.d.R. noch nicht zum Einsatz.
In diesem Fall wird entweder direkt eine Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung vom Arzt eingeleitet.
Hier sind Medikamente und eine Psychotherapie angezeigt.
Was können Sie selbst tun?
Quelle: Ärzte Zeitung vom 12.08.2019 zum Thema Depressionen...
Amerikanische Forscher von der Universität Augusta im US-Staat Georgia haben kürzlich depressive Störungen mit der Schlafapnoe-Erkrankung in Zusammenhang gebracht. Die Forscher empfehlen, wenn Patienten nicht auf die medikamentöse Therapie ansprechen, den Patienten ins Schlaflabor zu schicken. Natürlich sollten zuvor auch organische Erkrankungen wie z.B. eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder eine koronare Herzerkrankung etc. ausgeschlossen werden. Die Forscher haben festgestellt, dass ca. 14% der Patienten mit einer Major-Depression an einer bisher nicht diagnostizierten Schlafapnoe litten.
Quelle: Ärzteblatt vom 13.08.2019 Depressionen werden zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen festgestellt...
Der NDR berichtete über die Hochrechnung einer Krankenkasse. Diese stellte fest, dass sich die Zahl der Betroffenen zwischen 2005 und 2017 mehr als verdoppelt habe. Insbesondere Mädchen erhielten die Diagnose "Depression".
Die Gründe seien vielfältig, aber oft gehe die Erkrankung auf zu viel Druck seitens der Schule oder der Familie zurück. Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich diesem Druck nicht mehr gewachsen.
Meine Gedanken dazu:
Wir sollten alle aufmerksam werden, wenn bereits Grundschulkinder sich selbst als Versager wahrnehmen, weil sie möglicherweise den Übergang auf das Gymnasium nicht schaffen. Hier sind die Eltern, aber auch die Lehrer gefragt, wenn es darum geht, die Kinder in ihrem Selbstwert zu stärken und das zu fördern, was die Kinder gern tun und besonders gut können.
Jedes Kind hat das Recht, ohne Druck aufzuwachsen, seinen eigenen Weg zu finden. Eltern geben im Idealfall Halt und Raum, dass sich ein Kind frei entfalten und seinen Weg finden kann.
Neulich sah ich eine kleine Karrikatur in einer Zeitung.
Das Bild zeigte zwei kleine Jungen, die in der Schule saßen. Der eine fragte den anderen:" Wirst Du auch von Deinen Eltern groß gezogen?" Worauf der andere in seinen Apfel biss und nachdenklich sagte:" Nein, ich darf so wachsen..."
Erst musste ich lachen, aber dann hat mich das sehr nachdenklich gemacht. Und ich stellte mir bildlich vor, wie der erste Junge GROSS GEZOGEN wird und ständig unter Stress gerät, während der andere liebevoll begleitet groß werden und wachsen darf.
Wer von beiden wird später von einer glücklichen Kindheit erzählen?
Wer von beiden hat die größere Chance, ohne seelische Probleme aufzuwachsen?
Hier finden Sie weitere hilfreiche Informationen zur seelischen Gesundheit von Kindern:
https://seelisch-gesund-aufwachsen.de/